Weihnachtsgeschichte 2015: In diesem Jahr wird alles anders
Die sympathische Familie Staude, allen voran die Eltern, entschließen sich, dass in diesem Jahr eine einschneidende Veränderung herbeigeführt werden soll. Obwohl zunächst übereilt gehandelt, halten sie daran fest. Bis es dann doch anders kommt als geplant. Aber lesen Sie selbst…
Inhalt
Das neue Jahr
Die Familie Staude war nach dem turbulenten Weihnachtsfest entspannt in das neue Jahr gestartet. Mutter Christa hatte sich nach dem Debakel in ihrer Bäckerei nicht davon abhalten lassen, diese wieder aufzumachen. Kurz vor dem letzten Weihnachtsfest, die Auftragsbücher waren voll, kam es zu einer Katastrophe in der Backstube. Doch im neuen Jahr entschloss sie sich, die Tätigkeit wieder aufzunehmen. Allerdings warf sie ihre älteste Tochter Sabine und deren Verlobten Chris, umgehend raus. Auch wenn die beiden eigentlich die Besitzer des Cafés mit angeschlossener Backstube waren, waren sie nicht traurig darum, nun wieder dem Müßiggang zu frönen. Auch auf die Hilfe des ältesten Sohns Malte vertraute sie nicht mehr. Auch dieser war nicht traurig darüber, dass er nun wieder Zeit für andere Dinge hatte. Christa bat ihren jüngsten Sohn Alex darum, dass dieser über die sozialen Netzwerke den Fortbestand der Bäckerei verbreitete und Christa erfreute sich an ihrer Aufgabe.
Im Februar dann erreichte Arno und Christa ein Hilferuf aus der Schweiz. Anna, ihre jüngste Tochter weilte dort im Skiurlaub und berichtete, dass sie Hilfe benötige. Sie war mit mehreren Kommilitonen in den Urlaub gefahren und sich bereits am zweiten Tag das Bein gebrochen und musste dann feststellen, dass sich keiner, vor allem nicht der gut aussehende Felix, um sie kümmerte. Unter Schluchzen klagte sie ihr Leiden und Christa und Arno entschlossen sich, ihr nachzureisen und ihr vor Ort zu helfen. Christa stellte hierzu zwei Angestellte ein und war mit diesen so zufrieden, dass sie sich nach der Rückkehr nur noch als Frühstücksdirektorin um die Bäckerei kümmern musste.
In der Schweiz genossen die beiden den Aufenthalt in einem mondänen Hotel. Auch Anna hatten sie in das Hotel gebracht. Ein junger Auszubildender namens Reto Unterhirschli kümmerte sich aufopferungsvoll um die Verletzte. Anna vergaß darüber hinaus sehr schnell den flotten Felix und stellte sich bereits vor, in dem Luxushotel zu arbeiten.
Arno war das recht. So musste er sich nicht um Anna kümmern, sondern genoss die reichlichen Mahlzeiten, die gelegentlichen Kutschfahrten durch die verschneiten Alpen und vermied so gut es ging anstrengende Spaziergänge. Ihm wäre es auch recht gewesen, wenn sie zum Arbeiten gleich hört bleiben würde. Große Hoffnungen machte er sich bei ihrer beruflichen Zukunft nicht. Im letzten Jahr flog sie als Stewardess, nun studierte sie. Wenn sie nun hier bleiben wollte, dann sollte es so sein. Als die drei nach einer Woche die Rückreise antraten, ahnte noch keiner, was noch alles auf sie zukommen würde.
Sorgen um die Tiere
Im März hatten Arno und Christa neue Sorgen. Schon seit Jahren lebte mittlerweile die Hausgans Staude bei den beiden. Staude war ursprünglich einmal für das Weihnachtsessen angeschafft worden, doch die Familie Staude brachte es nicht über das Herz, das Tier um die Ecke zu bringen und seitdem gehörte Staude zur Familie. Ein paar Jahre später kam dann noch Stromer dazu. Stromer war eine Promenadenmischung wie sie im Buche stand. Die beiden Tiere verstanden sich prächtig und gehörten voll zu der Familie.
Zu der Tragödie kam es, als neue Nachbarn in das Haus nebenan eingezogen waren. Es war ein junges Pärchen mit zwei kleinen Kindern und zwei ziemlich hässlichen Kampfhunden. Arno war die Familie gleich suspekt. Er stellte fest, dass ein großer BMW vor der Tür stand, die beiden jedoch keiner geregelten Tätigkeit nachgingen. Arno allerdings störte sich zunächst nicht daran. Er war stets der Meinung, dass jeder nach seiner Fasson leben soll. Christa allerdings sah die neuen Nachbarn argwöhnischer. Sie machte sich vor allem Sorgen um die Kinder. Kleine Kinder und Kampfhunde, das gefiel ihr nicht.
Hinterhältiger Angriff
Im April, an einem Samstagnachmittag, saßen Arno, sein Sohn Malte und Opa, er war gerade mit Oma zu Besuch, im Wohnzimmer und schauten Fußball. Das langweilige Ballgeschiebe des Tabellenführers gegen die Lieblingsmannschaft von Arno wurde jäh durch ein wildes Gebelle und ein lautes Geschnatter unterbrochen. Es klang herzzerreißend. Die drei Männer schraken auf. Sie stürmten in den Garten hinaus. Arno glaubte instinktiv, dass seine Schwiegermutter ihren Ankündigen nachgekommen ist und der Hausgans Staude etwas angetan hatte. Immer und immer wieder hatte sie das angekündigt. Vielfach wurden bei Oma in der Vergangenheit Messer und andere Hieb- und Stichwaffen gefunden und ihr abgenommen, mit denen sie die Gans in das Jenseits befördern wollte, Sie konnte es nicht verstehen, dass man mit einer Gans in einem Haus leben konnte. Doch die drei Männer erkannten, als sie in den Garten stürmten, dass die beiden Kampfhunde mit blutigen Schnauzen nach Hause liefen. Staude und Stromer jedoch lagen, beide verwundet, im Garten. Es hatte offensichtlich einen Kampf um Leben und Tod gegeben. Malte versuchte, als Arno und Opa die beiden Tiere in die Tierklinik brachten, den Kampf zu rekonstruieren. Offensichtlich wurde Staude hinterhältig von den beiden angegriffen. Stromer sprang seinem Freund bei und schaffte es immerhin die beiden von Staude abzubringen. Dafür gingen sie auf ihn los. Durch Arno, Malte und Opa aufgeschreckt, ließen sich glücklicherweise auch von ihm ab und trollten sich.
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Als Arno und Opa von der Tierklinik zurückkamen war er um ein Foto von sich reicher. Ein Foto, auf das er gerne verzichtet hätte. In aller Aufregung hatte er vergessen, dass die Stadt vor kurzer Zeit über das gesamte Stadtgebiet verteilt fünf Blitzer aufgestellt hatte. Nun war er nicht nur über die Nachbarn verärgert, sondern auch noch sauer auf die Stadt. „Wegelagerer“, murmelte er. Er ging nun in den Flur und kramte das Telefonbuch hervor. „Was hast Du vor?“, fragte Christa. „Ich suche die Telefonnummer von dem Anwalt. Nun lohnt sich das für den ja richtig.“, murmelte er. Eigentlich wollte er nur den Nachbarn anzeigen und verklagen. Nun kam also auch noch der Bußgeldbescheid dazu. Er rief dort an und ließ sich für den nächsten Tag einen Termin geben. Etwas versöhnt wegen des schnellen Termins den er bekommen hatte, verdüsterte sich seine Stimmung sofort wieder, als er danach zu dem Briefkasten ging und darin eine Nachzahlungsaufforderung des Gaslieferanten vor fand. Fast 500 Euro mussten sie nachzahlen. „Alles Wegelagerer!“, knurrte er wieder.
Gegen die Nachbarn
Der Anwalt legte sich, nachdem ihm Arno bedeutungsvoll seine Advo Card überreicht hatte, gleich mächtig ins Zeug. Er schrieb die Nachbarn an und forderte einen – vollkommen überhöhten – Schmerzensgeldbetrag. Arno war begeistert. Noch wusste er nicht, dass sich die Auseinandersetzung noch viele Monate hinziehen würde. Dieses lag vor allem daran, dass die Nachbarn relativ schnell wieder auszogen und nicht mehr habhaft gemacht werden konnten. Von dem Eigentümer und Vermieter erfuhr die Familie Staude, dass es sich um Mietnomaden gehandelt hat und diese so plötzlich wie sie erschienen waren, auch wieder verschwunden waren. Da der Anwalt aber versicherte, dass er alles tun würde, um die Forderung durchzusetzen und es zudem schaffte, dass der Bußgeldbescheid aufgehoben wurde, planten Christa und Arno mit dem erhofften Schmerzensgeld einen schönen Sommerurlaub. Wesentlich später stellte sich dann doch heraus, dass bei den früheren Nachbarn doch nichts zu holen war.
Im Sommer
Christa und Arno verbrachten also im Sommer zwei Wochen Urlaub auf Mallorca. Christa hatte eine Finca gebucht. Diese war traumhaft gelegen über einer kleinen Bucht. Die Finca hatte drei Zimmer, eine große Terrasse und alles war ebenerdig. „Mensch, ist das toll.“, schwärmte Christa. „Alles auf einer Ebene. Und das Badezimmer ist auch so toll eingerichtet. Selbst in Alter kann man da alles nutzen.“ Arno brummte zustimmend, nicht ahnend, was nun kommen würde. „Arno, wollen wir nicht unser Haus verkaufen und einen kleinen ebenerdigen Bungalow bauen?“ Arno war über überrascht. Er hätte nie gedacht, dass seine Frau sich von dem Haus trennen würde. Er selbst hatte die Gedanken auch schon mal gehabt, doch sich nicht getraut, sie darauf anzusprechen. „Warum eigentlich nicht.“, entgegne er. Schnell holte Christa einen Block her und die beiden planten ihr neues Haus. Man einigte sich auf vier Zimmer. Nur eines sollte als Gästezimmer dienen. Vor allem Arno war der Auffassung, dass es ausreichend war, wenn nur eines der Kinder zu Besuch kommen konnte. Und Oma und Opa konnten sich ruhig ein Hotelzimmer nehmen.
Das Haus soll weg
Die Kinder waren entsetzt, als ihre Eltern ihnen die Verkaufspläne offenbarten. Sie hingen an dem Haus und wollten und konnten sich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Auch Staude und Stromer spürten, dass Veränderungen im wahrsten Sinne des Wortes in das Haus standen.
Trotz des Widerstandes inserierte Arno das Haus im Internet. Malte vermutete, dass sein Vater doch noch Zweifel hatte, denn den Preis, den er vorgab, war doch sehr optimistisch. Daher hoffte nicht nur er, dass sich so schnell kein Käufer finden würde. Doch da irrte sich Malte. Bereits zwei Tage später rief ein Interessent an.
„Meyer hier“, tönte eine sonore Stimme durch das Telefon, „ich bin sehr an ihrem Haus interessiert.“
Nach kurzer Zeit war das Gespräch beendet und Arno verkündete, dass der Herr Meyer bereits eine halbe Stunde später zur Besichtigung kommen würde.
Nach einer halben Stunde parkte ein riesiger Mercedes vor dem Haus. Herr Meyer stieg aus. Zudem eine etwa dreißig Jahre jüngere, sehr blonde, Frau. „Wunderbar! Toll! Genau das, was wir suchen!“, schwärmt Herr Meyer die ganze Zeit. „Das kaufen wir!“ Er handelte nicht einmal.
Das neue Haus
Die Familie Staude war über die schnelle Entscheidung des Herrn Meyer ziemlich überrascht. Keiner von den beiden hatte damit gerechnet, dass sich sofort ein Käufer findet. Insgeheim hatten es beide auch nicht gehofft, aber das behielt jeder für sich.
„Nun müssen wir aber schnell nach etwas Neuem schauen!“, rief Arno aus. Ihm war unwohl, aber es war ja so besprochen. Christa suchte im Internet nach einem Grundstück und sie wurden tatsächlich sofort fündig. In Rekordzeit wurde mit den Planunten und dem Bau des Bungalows nach ihren Wünschen begonnen. Allerdings hatte Christa es dann doch durchgesetzt, dass es zwei Gästezimmer gab. Falls die Kinder dann doch mal zu Besuch kommen. Beide hatten dann jedoch so ihre Zweifel, ob das alles so richtig war. Christa schmerzte vor allem die Tatsache, dass der Käufer und seine Lebensgefährtin das gesamte Haus umgestalten wollten. Arno schmerzte vor allem die Tatsache, dass die beiden das kleine Wäldchen im hinteren Bereich des Gartens abholzen wollten. Es war seine kleine persönliche Weihnachtsbaumschonung. Doch keiner von den beiden wollte einknicken, und so nahm das Unheil seinen Lauf.
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Im Advent
Die gesamte Familie Staude, Christa, Arno, die vier Kinder mit, soweit vorhanden, Anhang und die beiden Tiere, machten am ersten Advent einen Ausflug zu einem Weihnachtsmarkt. Rund um eine festlich geschmückte alte Burg waren vielerlei Verkaufsstände und Getränke- und Fressbuden aufgebaut. Überall gab es Leckereien zu kaufen. Die gesamte Familie labte sich mal hier mal dort. Alle waren sehr vergnügt. Interessiert wurde auch das riesige Angebot an Tinnef und Tand in Augenschein genommen.
Nach dem siebten Becher Glühwein entdeckte Arno einen Stand mit ziemlich schrägen Taschen. Der Verkäufer, ganz in schwarz gekleidet und mit wirr abstehenden weißen Haaren, pries diese an. Nicht nur bei genauem Hinschauen sahen die Taschen gruselig aus. Sie waren pechschwarz und auf der Vorderseite waren Tiermotive aufgedruckt. „Schaut euch das mal an!“, posaunte Arno sehr vernehmlich heraus. „Das ist doch mal was für Schwiegermutter. Sieht genau so böse wie in ihrer Seele aus!“ Gerade als die Kinder, obwohl sie von Oma alle finanziell unterstützt wurden, als Rache für die Mordpläne gegen Staude, die Tasche erwerben wollten, klingelte bei Arno das Telefon.
Der Käufer Herr Meyer machte unglaublichen Druck. Er wollte das Haus unbedingt noch in diesem Jahr kaufen. Den Kaufpreis wollte er sogar in bar bezahlen. Da die Handwerker entgegen der sonstigen Erfahrung pünktlich, akkurat und schnell arbeiteten, war der neue Bungalow bereits so weit, dass die Staudes bereits Weihnachten dort einziehen konnten. Und so kam es, dass die beiden Anfang Dezember anfingen ihre Sachen zu packen. Für Christa war das schrecklich. Die schöne Adventszeit, die sie doch so sehr mochte, fiel praktisch aus. Arno war traurig darüber, dass er seine Weihnachtsdekoration nicht anbringen konnte.
Der Tag vor dem Heiligen Abend
Der Käufer Herr Meyer rief bei Arno an und teilte ihm mit, dass der Kaufvertrag tatsächlich am Heiligen Abend beurkundet werden konnte. Das bedeutete auch, dass das Haus noch am selben Tag der Beurkundung übergeben werden sollte und zwar geräumt. „Dann ist es jetzt also so weit.“, seufzte Christa leise. Ein Notar konnte gefunden werden. Allerdings gegen Verdreifachung des sonst schon üblichen Feiertagzuschlages. Auch das wollte Herr Meyer zahlen. Entscheidend war für ihn jedoch, dass der Kaufvertrag unbedingt unterschrieben werden sollte. In einer Hauruckaktion schafften Christa und Arno alle Dinge in das neue Haus. Unterstütz wurden sie dabei von einem gut bezahlten Trupp von Umzugshelfern. Und von ihren Kindern. Alle waren zu Weihnachten angereist und wollten Abschied nehmen von den Haus. Eigentlich hatte sie auch noch darauf gehofft, zumindest noch einmal Weihnachten dort zu feiern.
Der Heilige Morgen
In dem Haus befanden sich nun nur noch zwei Matratzen und ein Koffer. Arno verlud alles im Auto. Dann holte er Staude und Stromer. Zuletzt stieg Christa ein und schweigend fuhren alle zum Notar. Um 10.00 Uhr sollten sich dort alle treffen. Der Notar begrüßte sie freundlich. Es sollte das für ihn lukrativste Weihnachtsfest werden, davon ging er noch aus. Er servierte Kaffee und Kekse. Doch dann verstrich die Zeit und Herr Meyer erschien nicht. Es wurde halb elf, elf. Plötzlich klingelte es Sturm. „Ah, nah endlich“‚ raunte der Notar und rieb sich unmerklich die Hände. Doch nicht Herr Meyer stand vor der Tür, sondern Oma stürmte wie ein Wirbelsturm an ihm vorbei.
„Ihr dürft das Haus nicht verkaufen!“, platzte es aus ihr heraus, „ich biete 10.000 Euro mehr!“
Für Oma, die finanziell sehr gut gestellt war, war der Gedanke, dass ihre Tochter das Haus verkaufen würde, unerträglich. Außerdem spürte sie, dass ihre Tochter mit der Entscheidung nicht glücklich werden würde. „Mutti?!“ Christa war verwirrt. Doch sie hatte keine Zeit Fragen zu stellen. Es klingelte schon wieder Sturm. Der Notar ging erneut zur Tür. Dieses Mal stürmten zwei bewaffnete Polizeibeamten in die Kanzlei. „Wenn sie auf einen Herrn Meyer warten, den haben wir draußen gerade verhaftet.“
Nun berichtete der Polizist sehr ausführlich darüber, dass sie den Herrn Meyer schon lange observiert hatten. Es war ein Hochstapler, wie er im Buche stand. Das Geld mit dem er bezahlen wollte, war perfekt gemachtes Falschgeld. Der Betrug wäre erst nach Weihnachten aufgefallen. Mit einem durchtriebenen Plan hätte er das Haus bis dahin auf eine Offshore Gesellschaft auf den Bahamas übertragen. Das Haus wäre verloren gewesen.
Der Heilige Abend
Der Schreck saß tief. Wild redeten alle durcheinander. Der Notar merkte, dass seine Honorarrechnung sich gerade in Luft aufgelöst hatte und komplementierte alle nach draußen. Dort angekommen wurden die Kinder angerufen. Aufgeregt erschienen diese und alle begaben sich erst einmal in ein nahegelegenes Café. Dort wurde weiter lebhaft diskutiert. Am Ende waren jedoch alle froh, dass es zu dem Verkauf nicht gekommen war.
Es war nun bereits 15.00 Uhr und die Familie fuhr gemeinsam in das neue Haus. Dort hatten die Kinder bereits das Weihnachtsmahl vorbereitet gehabt. Entgegen der Tradition sollte es dieses Jahr keine Spaghetti mit Soße geben, sondern argentinisches Rind mit Gemüse. Doch das Chaos an dem Tag nahm noch kein Ende. Nach dem Anruf der Eltern hatte keines der Kinder darauf geachtet, die Tür zur Küche zu schließen. Und so kam es, dass sich in der Zwischenzeit der Hund Stromer über das argentinische Rind hergemacht hatte und die Gans Staude über das Gemüse. Doch Christa hatte vorgesorgt. Sie hatte – für den Notfall – Spaghetti und Soße eingekauft. Die Kinder bereiteten das Essen vor. Arno und Opa schlugen kurzerhand den einzigen, tannenähnlichen Baum im Garten und Christa und Oma schmückten diesen mit dem, was sie als erstes in den Umzugskisten fanden.
Die Familie saß am Tisch, auf dem Tisch standen die dampfenden Schüsseln mit den Spaghetti und der Soße. Im Hintergrund erstrahlte der Weihnachtsbaum.
„Was wir doch aber auch immer für interessante Weihnachten erleben!“, sagte Arno lachend und alle stimmten mit ein.
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