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Weihnachtsgeschichte 2004: Ein sonniges Fest

Auch dieses Jahr schauen wir wieder auf die Familie Staude. Diese Familie, die doch genau so ist, oder doch beinahe, wie auch die Familien, in denen wir leben, wird auch dieses Jahr kein normales Weihnachtsfest verleben. In diesem Jahr haben sich die Staudes entschlossen, das Fest nicht in den eigenen vier Wänden zu verbringen, nein, ein unglücklicher – glücklicher Umstand hat ihnen Geld für eine Reise eingebracht. Also ist Weihnachten im Schnee angesagt, natürlich mit Gans und Tannenbaum… Aber wer diese herrlich chaotische Familie kennt, weiß, dass es natürlich auch in diesem Jahr wieder zu unvorhergesehen Geschehnissen kommt, aber lesen Sie selbst…

Inhalt

1. Kapitel Es nimmt kein Ende

Dieses Jahr sollte bei der Familie Staude das Weihnachtsfest nicht so turbulent ablaufen wie im letzten Jahr. Denn die Pannen und Missgeschicke hörten im letzten Jahr nicht mit dem Heiligen Abend auf. Mutter Christa, die so viel Wert auf ein schönes Fest legte, hatte sich bis zum Jahreswechsel jedoch wieder einigermaßen beruhigt, im Gegensatz zu dem jüngsten Sohn Alex. Dieser verkraftete den ungewöhnlichen Ablauf des Festes immer noch nicht. Den beiden Töchtern war es damals eigentlich vollkommen egal, wie sie das Fest gefeiert hatten. Für sie bestand die Hauptsache darin, sich gleich nach den familiären Pflichtveranstaltungen, wie sie es nannten, sich ihren zahlreichen Verehrern hinzuwenden. Sohn Malte lachte jeden Tag, wenn er den Baum sah und an die Unglücke dachte, die um diesen kümmerlichen, schiefen Baum herum entstanden waren. Außerdem hatte er Urlaub und daher war er sowieso gut gelaunt. Genau so erging es Vater Arno. Dieser tröstete zwar seine Frau, wenn sie sich doch einmal beklagte, aber ansonsten hatte er großen Gefallen gehabt an all den Missgeschicken, dem falschen Baum, dem merkwürdigen Essen und allem was damit zusammenhing.

2. Kapitel Silvester kommt nach Weihnachten

In der Silvesternacht wurde die Familie dann jedoch noch einmal auf eine harte Probe gestellt. Der Weihnachtsbaum stand natürlich noch festlich geschmückt im Wohnzimmer. Mutter Christa hatte in diesem Jahr zusätzlich zu den Wachskerzen noch elektrische Kerzen angebracht. Diese waren so eingestellt, dass sie die ganze Nacht durch leuchteten…

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Den verhängnisvollen Silvesterabend feierten die Familienmitglieder höchst unterschiedlich. Die Eltern waren bei Freunden eingeladen und kamen gegen halb vier, durchaus angeschwipst und vergnügt nach Hause. Sohn Alex war da schon längst zu Hause. Er hatte sich mit drei Freunden aus dem Mathe-Klub der Schule getroffen. Um Mitternacht hatten sie mit einem zünftigen Glas Apfelsaft angestoßen. Dann waren sie auseinander gegangen und Alex ins Bett. Wann die beiden Töchter nach Hause kamen und unter welchen Umständen war nicht mehr zu klären. Obwohl dieses durchaus interessant gewesen wäre. Die Polizei konnte lediglich feststellen, daß die beiden Damen von hilfsbereiten Kavalieren nach Hause gebracht worden waren. Die 19 jährige Sabine wurde von Chris begleitet, doch dieser hatte von Arno Hausverbot bekommen und daran hielt er sich. Schmerzhaft erinnerte er sich daran es einmal nicht getan zu haben. Bei ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Anna war es nicht festzustellen, wer sie nach Hause gebracht hatte. Die Jungens hatten ein Trinkspiel veranstaltet und der Sieger durfte sie begleiten, wer dies gewesen ist, konnte keiner, auch Anna, nicht mehr sagen.

3. Kapitel Feuer!

Doch als Malte schließlich als letzter gegen kurz nach halb acht morgens nach Hause kam, nahm er Brandgeruch aus dem Wohnzimmer war. Als er dort nachsah, bemerkte er, wie das Wohnzimmer in Brand stand. „Feuer! Feuer!“ rief er durch das Haus, während er zu einem der sieben Wassereimer griff, die Christa für solche Momente an strategischen Stellen im Haus verteilt hatte. Das Wasser verzischte jedoch wirkungslos in den Flammen. Schon standen die Eltern im Flur und Christa beglückwünschte sich zu ihrer Umsicht: Sie hatte im Flur einen Wasseranschluss legen lassen. Schon stand sie mit dem Schlauch im Wohnzimmer und bekämpfte recht geschickt die ersten Flammen. Arno hatte mittlerweile die Feuerwehr verständigt. Diese kam bald und das Feuer war gelöscht. Als die Feuerwehr weg war, war die Ruhe bei Christa vorbei, sie heulte und schluchzte, nun kam alles aus ihr heraus. Nach einiger Zeit konnten sie sich den Schaden ansehen. Christa fragte ihren Mann: „Wieso haben die Feuermelder nicht funktioniert? Du solltest doch vorm Fest die Batterien erneuern!“„Die Batterien… Tja, das hab ich doch wohl total vergessen. Aber, schau mal Liebling, wir sind doch versichert und wollten uns doch sowieso neu einrichten!“ So ging der Tag dahin. Abends kam die Kriminalpolizei und stellte fest, daß der Baum mit den elektrischen Kerzen umgestürzt war. Dadurch war es zu einem Schwelbrand gekommen, der sich langsam ausgebreitet hatte, bis er von Malte entdeckt wurde. Die Polizei stellte Fußspuren und eine offensichtlich aufgehebelte Terrassentür fest. Da die Spuren niemanden zuzuordnen waren, ging man von einem Einbruchsversuch aus, bei dem der Täter wahrscheinlich gestört worden war und dabei versehentlich oder absichtlich den Baum umgestoßen hatte. Die Familie war bestürtzt gewesen über die Vorstellung, daß versucht wurde in ihr Haus einzubrechen, nur Malte hatte so seine Zweifel….
Er erinnerte sich daran, dass er bereits zweimal nach einer durchfeierten Nacht versucht hatte durch die Terrassentür ins Haus zu gelangen, einfach aus dem Grund, weil sein Haustürschlüssel aus unerfindlichen Gründen nicht mehr in das Schlüsselloch passte.
Ob er es in dieser schicksalhaften Silvesternacht auch wieder versucht hatte? Er konnte sich nicht erinnern, also sagte er auch nichts.

4. Kapitel Das Versicherungsgeld

Da man also von einem Einbruchsversuch ausging, verdoppelte die Versicherung die zu ersetzende Summe noch einmal, Arno hatte damals eine gute Versicherung abgeschlossen.
Als das Geld von der Versicherung im März angewiesen wurde, fragte Arno übermütig: „Was machen wir mit dem Geld? Ein neues Auto kaufen!“ Diese Idee wurde von den Eltern energisch zurückgewiesen, zumal es das fünfte Auto in der Familie Staude gewesen wäre und der Vorschlag auch noch von Anna kam, die erst sieben Monate später 18 Jahre alt wurde. „Ein riesen Fest!“, schlug Malte vor, doch auch dieser Vorschlag kam nicht gut an.
„Einen super Computer kaufen, alles hier vernetzen, endlich richtig ins Internetzeitalter einsteigen!““ rief Alex mit leuchtenden und funkelnden Augen aus.
Doch auch diese Idee vermochte niemanden überzeugen. Seine Begeisterung für Computer teilte niemand mit ihm. Sabine, die eigentlich gar keine Meinung hatte, meinte gelangweilt durch den Kaugummi hindurch: „Aufteilen. Dann kann ich endlich mal wieder in den Urlaub fahren.“ Doch aufteilen wollten Christa und Arno nun überhaupt. Entweder eine vernünftige Idee, oder sie würden das Geld erst mal auf das eigene Sparbuch bringen.
Am Abend, als die beiden zusammen saßen, sagte Arno zu seiner Frau: „ Du, die Idee mit dem Urlaub find ich gar nicht schlecht. Nicht jeder für sich, aber wir könnten doch alle zusammen fahren.“ „ Meinst du?“, antwortete Christa skeptisch, „ ob wir es schaffen da einen gemeinsamen Termin zu finden?! Ich weiß ja nicht..!“

5. Kapitel Weihnachten im Schnee

Doch Arno hatte schon weitergedacht. Er traute sich und ging aufs Ganze: „ Wir können doch dieses Jahr über Weihnachten wegfahren, vielleicht zum Skifahren in den Schnee fliegen.“, Arno wußte sehr wohl, das er mit dieser Aussage ein Sakrileg im Leben seiner Frau angegriffen hatte. Schließlich war es gefestigte Tradition, daß die ganze Familie im Haus der Staudes war, daß man im Heimischen den Heiligen Abend miteinander feierte. Doch Christa war immer noch fertig mit den Nerven. Erst dieser verunglückte Heilige Abend, dann dieser Brand, solch eine Chance seine Frau über die Weihnachtstage zu einem Urlaub zu überreden, würde er nie wieder bekommen. Und tatsächlich willigte sie ein: „ Warum eigentlich nicht. Dann können wir uns von diesem Chaos erholen und im übernächsten Jahr haben dann bestimmt alle das letzte Fiasko vergessen.
Aber, ich will irgendwo hin, wo es schneit. Wenn schon weg von zu Hause, dann ordentlich Schnee.“ Damit war auch Arno einverstanden, denn gegen Schnee hatte er auch nichts auszusetzen, gleichwohl es sein Traum war, diese Tage einmal in der Badehose bei Sonnenschein zu verbringen – natürlich hätte er dieses seiner Frau nie gesagt, ein kleines Geheimnis darf schließlich jeder haben.
„ Schweden oder vielleicht Norwegen, oder Finnland, das liegt doch auch soweit oben und hat bestimmt Schnee.“, schlug Christa vor. „ Schon“, antwortete Arno, „ aber da müssen wir ja wohl mit dem Auto hinfahren. Und wenn alle mitkommen, müssen wir mit zwei Autos fahren. Dann streiten sich die Kinder wieder wer wo mit wem fährt. Entsinne dich, unsere Kinder schaffen es nicht mal ohne Streit zu Oma und Opa!Immerhin eine Strecke von mindestens 7,5 Kilometer!“ „ Ja, da hast du leider recht, dann müssen wir mit dem Zug fahren.“, entgegnete Christa. Arno lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er haßte es mit dem Zug zu fahren. Sein Plan war es, mit der ganzen Familie nach Kanada zu fliegen. Doch Christa mochte es nicht zu fliegen.

6. Kapitel Jetzt oder nie

„ Egal“, dachte Arno, „ jetzt geh ich aufs Ganze.“ „ Wir können doch nach Kanada fliegen. Da haben wir es garantiert kalt und schneesicher ist es allemal.“ Er staunte nicht schlecht, als seine Frau antwortete: „ Was soll’s. Wenn ich Weihnachten schon weg fahre – dann richtig. Und genug Geld haben wir ja bekommen. Also machen wir es!“ Die Kinder wurden herbeigerufen und von dem für die Familie Staude eigentlich vollkommen absurden Urlaubsplan unterrichtet. Mit großer Begeisterung wurde die Nachricht bei allen aufgefasst, fast bei allen. Alex war wie vor den Kopf gestoßen. Im letzten Jahr hatte er seine Rolle beim Krippenspiel in der Kirche nicht spielen können. Immerhin die verantwortungsvolle Rolle des Jesuskindes, auf die er sich so lange vorbereitet hatte. Dieses Jahr durfte er die Rolle wieder spielen und bereits jetzt – IM MÄRZ – bereitete er sich wöchentlich auf die Aufführung vor.

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Die anderen drei Kinder waren von Alex´ Schluchzen nicht beeindruckt. Die beiden Töchter malten sich bereits aus, was sie noch kaufen müssten, um sich gegenseitig Konkurrenz zu machen, bei der Frage, wer der süßeste Pistenhase sein würde. Und Malte war von dem Urlaubsvorschlag sowieso begeistert. Er hatte vor drei Jahren bei einer Klassenfahrt Snowboard-Fahren gelernt. Diese Künste und sein miserables Schulenglisch wollte er nun gekonnt den hübschen Kanadierinnen vorführen.
„Also abgemacht!“, rief Arno aus, „die Familie Staude verbringt das nächste Fest im kalten Kanada!“ Alle, bis auf Alex, stimmten in den Jubel mit ein.

7. Kapitel Das Buchen der Reise

Am darauffolgenden Tag besorgte Christa Reisekataloge. Noch am selben Abend saßen Christa und ihr Mann im renovierungsbedürftigen Wohnzimmer. Die Handwerker waren, da das Geld nun auf ihrem Konto war, für die nächste Woche bestellt. Christa hatte das Wohnzimmer seit dem Brand nicht mehr benutzt. Arno hingegen fand das ganz angenehm. Er hatte aus dem Keller ein altes Sofa hineingestellt und einen Fernseher aufgebaut. Wann immer er wollte konnte er nun ,ohne das ab und zu nervige Gerede seiner Frau, Fußball schauen. Nun aber saßen sie gemeinsam im Wohnzimmer und studierten die Kataloge. „Schau mal!“, rief Christa aus, „ das ist doch wirklich schön.“ Arno nahm sich den Katalog und betrachtete das Hotel, auf das seine Frau zeigte. Er hatte mittlerweile ein Konzept für sich erarbeitet, nach welchen Kriterien er ein Hotel begutachtete. An erster Stelle stand hier, dass ein Lift direkt vor der Tür sein musste. Die Ski mühselig zur Liftstation schleppen oder sich gar in einen Skibus setzen, daß kam für ihn nicht in Frage. Wenn ein Lift vor der Tür war schaute er weiter. Nun ging es um die Ausstattung. Allerdings stellte er hier keine großen Ansprüche, lediglich das Restaurant sollte, wenn es denn abgebildet war, einen gemütlichen Eindruck machen. Das war auch für Christa das Wichtigste, schließlich würde man in dem Restaurant den Weihnachtsabend verbringen. Die Wünsche der Kinder nach Hallenbad, Sauna undDisko, wo sich die Mädels den hoffentlich vorhanden Jungs zeigen könnten und Malte hoffte einige nette Mädels kennen zulernen, waren für die beiden eher von geringer Bedeutung, auch wenn sie ihren Kindern natürlich versprochen hatten, hierauf vor allem zu achten.
Alex hatte keine Wünsche geäußert.
Arno begutachtete also den Vorschlag seiner Frau und musste lesen, dass ein Busshuttle zur Gondel zur Verfügung stand. „Nein, das ist nichts für uns. Allein der Preis. Viel zu billig! Das kann nichts Rechtes sein.“ Mit dem Preisargument hatte er schon zwei andere Vorschläge abgewiesen. Denn er wußte, wenn Christa schon über Weihnachten in den Urlaub fährt, dann muß esperfekt sein. Und perfekt ist es etwas für sie nur, wenn es auch den entsprechenden Preis kostet. So suchten sie weiter und wurden schließlich fündig.

8. Kapitel „Funny Ressort“

„Funny Ressort“ hieß die Ferienanlage die in allen Punkten dem entsprach, was sich die Familie vorgestellt hatte. Ein hoteleigener Lift brachte die Gäste direkt in das wunderschön gelegene Skigebiet. Ein großes und zugleich gemütliches Restaurant lud die Gäste zum Verweilen ein. Für diejenigen, die über die Weihnachtstage ihren Urlaub im „Funny Ressort“ verbringen wollten, stand ein besonderes Weihnachtsmenü zur Auswahl. Darüber hinaus stand ein exklusives Hallenbad mit Sauna und Entspannungsbecken und eine Diskothek zur Verfügung der Gäste. „Das ist super, das ist perfekt“, rief Arno aus, „das nehmen wir.“ Christa ließ sich die entsprechende Anzeige in dem Katalog zeigen und stimmte ihrem Mann zu. Daraufhin zeigten sie ihre Auswahl den Kindern und auch diese waren einverstanden, wobei einzig Alex nur unbeteiligt nickte. Er dachte an seine Rolle des Jesus auf die er sich doch schon so intensiv vorbereitet hatte. Aber auch er fügte sich in sein Schicksal.
Und so beschloss die Familie Staude in ihrem renovierungsbedürftigen Wohnzimmer das nächste Weihnachtsfest in den verschneiten kanadischen Bergen zu verbringen, in dem schönen Ort: Prince George in den kanadischen Rocky Mountains.
Alex klemmte sich sofort an seinen Computer und suchte im Internet alles über den Ort Prince George und das „Funny Resort“ heraus. Bei seiner Recherche fand er heraus, dass in dem Hotel auch ein Krippenspiel im Rahmen des Weihnachtsmenüs stattfinden sollte. Er nahm sodann sofort Kontakt mit den Verantwortlichen auf und konnte sich die Rolle des Jesuskindes sichern. Bislang hatte hierfür zwar immer eine Puppe gereicht, doch die Verantwortlichen wollten dem jungen Mann, der sich mit so viel Begeisterung um diese Aufgabe bewarb, nicht enttäuschen. Die anderen Darsteller waren Schüler aus Prince George.Von nun an strahlte auch Alex bei dem Gedanken an das Weihnachtsfest in den Rocky Montains.

9. Kapitel Sabine, Stefan und die Reise

Am nächsten Tag wurde Tochter Sabine damit beauftragt, die Reise in dem Reisebüro zu buchen. Eigentlich wollte Christa dieses selber machen, doch Sabine musste sowieso in der benachbarten Kleinstadt Besorgungen machen und da man Sabine nur den Ausschnitt des „Funny Ressort“ aus dem Katalog mitgab, dachte Christa, daß selbst die recht schusselige und nicht besonders verantwortungsbewusste Sabine, beim Buchen des Urlaubes keine Fehler machen konnte. Vorsichtshalber hatte ihre Mutter ihr auf einen gesonderten Zettel jedoch noch einmal aufgeschrieben, wie viele Personen zur Familie gehörten, wie viele Zimmer mithin zu buchen waren. „Sicher ist sicher!“, dachte sich Christa. Außerdem hatte sie auf dem Zettel auch aufgeschrieben, daß nicht nur drei Zimmer, sondern auch das Rund-um-sorglos Weihnachtspaket gebucht werden sollte. Christa glaubte, daß nun nichts schief gehen könnte, den noch ein turbulentes Weihnachtsfest würde sie sicher nicht verkraften. Ein Irrglaube…

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Als Sabine das Reisebüro betrat, fiel ihr Blick auf den gutaussehenden Sohn der Besitzerin, der gerade die Geschäfte für die verhinderte Mutter übernommen hatte. Im selben Moment hatte sie ihren Freund Chris vergessen. „Mann, ist der aber süß“, dachte sie sich. Auch bei Stefan, dem jungen Mann, blieb der erste Blickkontakt nicht ohne Folgen. Sein Unterkiefer öffnete sich und nur der Zufall verhinderte, dass nichts heraustropfte. Er sah ziemlich dämlich aus.
„Ha… hallo.“, stotterte er. „Hallo.“, hauchte Sabine und setzte sich provokant auf seinen Schreibtisch. „Bist du der Mann, der meine Träume erfüllt? Ich meine natürlich meine Urlaubsträume.“, fügte sie leicht errötet hinzu. „Ja,… ja.“, stammelte Stefan, wobei er immer noch nicht viel intelligenter aussah. „Für dich tue ich alles.“ „Das hört man gern.“, entgegnete Sabine und strich sich dabei eine Strähne aus dem Gesicht. „Hier habe ich alles, was ich buchen soll.“ Sie gab ihm die Unterlagen. „Ok, alles klar. Dann machen wir das mal.“ So langsam hatte Stefan sich wieder im Griff. Er startete den Computer und wollte gerade das Hotel und den Ort in den PC eingeben, alles Sabine ihm zuhauchte „Kann ich dich hier eigentlich auch buchen.“ Stefan verlor wieder die Kontrolle. Da er nicht wusste was er auf dieses höchst interessante Angebot sagen sollte, tippte er die Angaben des Zettels, den ihn Sabine vorgelegt hatte, in den Computer ein. Er starrte hierbei zwar auf den Monitor doch immer wieder fiel sein Blick auf Sabine. Und so bemerkte er nicht, daß er nicht „Funny“, sondern „Sunny Ressort“ in die Zeile eingab. Als daraufhin die Orte gezeigt wurden, in denen es ein „Sunny Ressort“ gab, entdeckte er Saints George´s. Ein flüchtiger Blick auf den Zettel, ein tiefer Blick zu Sabine und schon war statt Prince George in Kanada, Saints George´s auf Grenada angeklickt. Immerhin schaffte er es die richtige Zimmeranzahl einzugeben. Und auch die richtigen Reisedaten gab er ein. Was mit dem Weihnachtspaket gemeint war, wollte er gerade nachfragen, doch in diesem Moment beugte sich Sabine zu ihm und säuselte ihm ins Ohr „ Ich will dich heut Nachmittag zum Eisessen buchen.“ „Ja gerne, sehr gerne sogar“, erwiderte er statt nachzufragen und drückte auf das Feld „Buchen“. Staudes hatten als Abflughafen die Großstadt in ihrer Nähe gewählt. Da sowohl Prince George, als auch Saints George´s einen Flughafen hatten, zu dem man von dort fliegen konnte, akzeptierte der Computer die Eingaben und beendete den Buchungsvorgang. „Die Unterlagen werden euch zugeschickt. Um drei kann ich hier weg.“, sagte Stefan hastig. „Supi“, schmachtete Sabine, „dann um fünf nach drei in der Eisdiele.“Sabine tänzelte hinaus und warf ihm einen Luftkuß zu, von dem Buchungsfehler hatten beide nichts bemerkt. An diesem Tag passierte bei den Staudes nicht mehr viel, außer daß Arno nicht mehr darauf zu achten brauchte, daß Chris sich nicht heimlich, trotz Verbotes, in das Haus schlich.
Er war ab sechzehn Uhr an diesem Nachmittag für Sabine storniert.

10. Kapitel Eine Tanne für Kanada

Am nächsten Tag musste Arno mit seiner Frau in die Weihnachtsbaumschonung fahren. Hier konnte man sich schon lange vor dem Fest einen Baum aussuchen und diesen mit einem Zettel mit seinem Namen darauf reservieren. Dieses machte Christa jedes Jahr. Oft verbrachte sie Stunden in der Schonung, um auch wirklich den perfekten Baum auszusuchen.
Sie betrachtete alle in Frage kommenden Bäume und stellte Überlegungen an, wie sich der Baum in den verbleibenden Monaten bis zum Weihnachtsfest noch entwickeln würde. Wenn Christa sich dann endlich entschieden hatte, durfte der zutiefst gelangweilte Arno den Zettel an die Tanne anbringen. Danach bugsierte er seine Frau auf dem schnellsten Weg ins Auto, damit sie ihre Entscheidung nicht noch einmal überdenken konnte. Allerdings musste er trotzdem jedem Monat mit seiner Frau in die Tannenschonung fahren, und nicht selten kam es vor, dass Christa dann den Zettel von der Tanne nahm und an einen anderen hängte. Arno haßte diese Spaziergänge in der Schonung. Christa bestand also darauf, daß auch dieses Jahr ein eigener Weihnachtsbaum ausgesucht wurde. Dieser fiel freilich wesentlich kleiner aus, immerhin wollte Christa ihn mit nach Kanada nehmen, damit er hell erleuchtet in ihrem Hotelzimmer das Fest verschönern sollte. Arno fand es ziemlich überflüssig eine Tanne mit nach Kanada zu nehmen, er ging davon aus, daß es dort geben würde. Aber Christa bestand darauf und so suchte sie sich eine geeignete Tanne aus.
Der Baum war ungefähr 30 Zentimeter hoch, aber von hervorragendem Wuchs. Allerdings sah er, nachdem er von Christa auserkoren worden war, ziemlich komisch aus. Der Zettel, auf dem mit grellem Textmarker„Staude“ stand, war nahezu so groß wie der Baum und verdeckte ihn nahezu.

11. Kapitel Kontrolle? – nicht bei Anna!

Sieben Tage später brachte der Briefträger den Umschlag mit den Flugtickets. Da er sich den Empfang der Tickets quittieren lassen musste, klingelte er an der Haustür. Unglücklicherweise war nur Anna zu Hause. Diese war allerdings nicht alleine in ihrem Zimmer und war über das Klingeln an der Tür nicht sehr erbaut. Sie ging zur Tür und nahm den Brief mit den Tickets entgegen. Schnell unterschrieb sie dann noch die Empfangsquittung und steckte den Brief in die Schublade mit den wichtigen Unterlagen. Obwohl auf dem Umschlag stand: Bitte sofort öffnen und den Inhalt auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüfen, war es ihr natürlich wichtiger in ihr Zimmer zurückzueilen. Dort wartete immerhin einer ihrer vielen Verehrer, der sie heute nach Hause hatte bringen dürfen und sich nicht so richtig im klaren darüber war, ob er sich darüber freuen sollte, oder nicht. Denn Anna ließ die Jungs gerne zappeln und meistens schmiß sie sie raus, wenn sie aufdringlich wurden. Aber sie sah verdammt gut aus, so daß sich die Bengels gerne von ihr demütigen ließen.
Am nächsten Tag brachte der Briefträger die Rechnung für die Urlaubstickets und Christa las auf dem beigefügten Schrieb, daß das Reisebüro einen schönen Urlaub wünschte und noch einmal nachfragte, ob mit den Tickets alles in Ordnung war. „Hat einer von euch unsere Urlaubsunterlagen angenommen?“, rief Christa ins Haus. „Ja.“, sagte Anna kurz, die gerade die Treppe runterkam, um sich die Jacke zu schnappen und fort zu gehen. „Und? Alles in Ordnung?“, fragte Christa. Sie dachte Anna hätte den Umschlag geöffnet. „Ja,ja. Alles in Ordnung.“, mit diesen Worten verließ Anna das Haus. Sie konnte ja schließlich nicht ahnen, dass ihre Mutter nach den Tickets und nicht nach ihrem Wohlbefinden gefragt hatte…
Christa wollte trotzdem selbst nachschauen, immerhin kannte sie ihre Tochter. Doch in diesem Moment hupte es draußen. Christa wurde zum Englischkurs, den sie extra belegt hatte, abgeholt. „Na wenn das Kind sagt, es sei alles in Ordnung, dann wird das schon stimmen, immerhin hat sie uns versprochen verantwortungsvoller zu werden.“, murmelte Christa beim Herausgehen.
Dieses Vertrauen in ihre Tochter war leider nicht gerechtfertigt.
So lag der Umschlag ungeöffnet in der Schublade und die Zeit ging dahin.

12. Kapitel Die letzte Chance

Im Oktober wurde er dann endlich doch geöffnet. Malte suchte den Fahrzeugbrief seines Autos und dabei entdeckte er den Brief. „Na nu.“, dachte er, „ wer verreist denn hier?“. Er hatte die gemeinsame Reise über Weihnachten schlicht vergessen. Doch als er dabei war, den Umschlag aufzureißen, fiel ihm der Urlaub wieder ein. „Natürlich!“, rief er aus, „wir fahren ja Skifahren in Kanada!“ Er musste über sich selbst lachen und legte den Brief, nun geöffnet aber ungelesen, in die Schublade zurück.

13. Kapitel Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Nun war es Anfang Dezember und Christa wurde so langsam nervös. „Ist das wirklich richtig, dass wir wegfahren?“, fragte sie ihren Mann mindestens drei Mal am Tag. Immer wieder versicherte er ihr, daß es absolut richtig sei wegzufahren. Er wusste wie unberechenbar seine Frau bei Dingen war, die mit dem Weihnachtsfest verbunden waren. Außerdem hatte er in der Speisekammer und in dem Gefrierschrank alle Zutaten für das traditionelle Weihnachtsessen entdeckt, diesesmal sogar in doppelter Menge. „ Wir alle werden es genießen, glaub mir.“, versicherte er seiner Frau immer wieder. „Na gut. Dann hoffe ich mal, daß du recht hast. Der Alex probt jetzt schon täglich zweimal seine Rolle als Jesuskind. Er hat sogar mit einer Web-Came live an den Proben teilgenommen.“ „ Toll was der Junge mit dem Computer alles macht.“, erwiderte Arno. Er fand es allerdings ziemlich albern, dass Alex so intensiv für die Rolle des Jesuskindes in der Krippe probte.
Dann sprang Christa plötzlich auf: „ Oh, oh. Als die Reiseunterlagen ankamen, hab ich Anna gefragt, ob sie auch alles kontrolliert hat. Sie sagte zwar ja, aber wir kennen sie doch. Ich schau lieber selbst noch mal nach.“ „ Sicher ist sicher“, hörte sie noch Arno sagen, als sie schon die Schublade geöffnet hatte und nach dem Brief suchte. Erstaunt stellte sie fest, dass der Umschlag tatsächlich offen war. „Dann hat sie also wirklich nachgeschaut.“, Christa schüttelte mit dem Kopf und wußte nicht recht, ob sie sich für das Misstrauen ihrer Tochter gegenüber schämen, oder über das Verantwortungsbewusstsein ihrer Tochter freuen sollte.
Im weiteren Verlauf des diesjährigen Weihnachtsfestes, fragte sie sich oft, warum sie ihrer Tochter vertraut hatte und sich nicht die Zeit genommen hatte, selbst noch einmal nachzuschauen. Doch in diesem Moment hupte es wieder und sie wurde zu ihrer letzten Englischstunde abgeholt. Also legte sie den Brief zurück, rief: „Alles in Ordnung. Bis nachher!“, ins Wohnzimmer und ging nach draußen.

14. Kapitel Auf zum Flughafen

Nun war der 20. Dezember gekommen. Die weihnachtliche Stimmung war überall und bei jedem eingezogen.
An dem Mittag dieses Tages sollte es für die Familie Staude vom Flughafen der nahegelegenen Großstadt nach Kanada gehen. Alle hatten ihre Taschen gepackt und waren voller Vorfreude. Arno hatte mit seiner Kettensäge den Baum aus der Schonung geholt und Christa hatte ihn, bereits festlich geschmückt, gut eingepackt. Ein Kleinbus des Flughafens holte die Familie ab. Am Flughafen angekommen, machten sie sich sodann auf dem Weg zu dem Schalter, an dem man nach Prince George in Kanada einchecken konnte. Alle waren voller Vorfreude, auf das was sie erwarten würde. Doch die gute, fröhliche, ausgelassene, ja weihnachtlich frohe Stimmung, schlug jäh um, als Arno an dem Schalter stand und die Tickets aus dem Umschlag nahm und der Bodenstewardess übergab. Diese lächelte die Familie an: „Tut mit leid. Sie müssen an den Schalter 12. Dort können sie nach Saints George´s einchecken. Fröhliche Weihnachten am Strand!“ Arno machte ein dummes Gesicht. Christa hatte die Worte der Stewardess zwar verstanden, konnte damit aber nichts anfangen. Die Kinder hatten nur gehört, dass sie an einen anderen Schalter mussten. „ Nein, nein.“, Arno hatte seine Worte wieder gefunden, „ wir wollen nach Kanada, nach Prince George. Und da sind wir doch hier richtig.“ „Da haben sie wohl recht. Hier geht es nach Kanada. Aber sie haben doch Tickets für Saints George´s auf Grenada.“ Diese Worte schlugen ein wie eine Bombe. Auch die Kinder hatten mittlerweile mitgehört. Alle murmelten nun durcheinander.
Arno nahm die Tickets an sich, welche die Stewardess ihm freundlich lächelnd entgegen hielt.

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15. Kapitel „Sunny Ressort“?, Saints George?, Grenada?

Er schaute darauf und las als Reiseziel tatsächlich Saints George´s , Grenada. Er ging zur Seite aus der Schlange vor dem Schalter und seine Familie folgte ihm. „Was ist hier los? Warum checken wir nicht ein?“, fragte Christa mit scharfer Stimme.
Sie ahnte, dass etwas nicht stimmte, und Arno wusste, dass dieser Unterton in Christas Stimme für alle Beteiligten recht arg werden konnte. Arno nahm nun den Hotelschein aus dem Umschlag. „Wie heißt unser Hotel?“, fragte er. „ Na, Funny Ressort natürlich.“, antwortete Anna. „Und wieso steht dann hier Sunny Ressort?“, Arno zeigte den Hotelschein herum. „ Ich denk, wir fliegen nach Kanada, Skifahren.“, nuschelte Sabine durch ihren Reisekaugummi, „ aber Grenada liegt doch im Mittelmeer.“, mutmaßte sie weiter. „Grenada ist ein Inselstaat in der Karibik.“, sagte Alex. Altklug und besserwisserisch „Was hat das zu bedeuten?“, Christas Stimme wurde immer schärfer. „Tja, anscheinend haben wir die falsche Reise gebucht.“, sagte Arno. Fünf Augenpaare blickten wie auf Kommando zu Sabine, welche die Reise gebucht hatte. „Was schaut ihr mich so an. Ich hab alles richtig gemacht. Vielleicht hat der Typ das nicht auf die Reihe bekommen, wie so vieles andere auch nicht. Ein Langweiler, der nie gelernt hat, richtig zu zuhören.“ Sie hatte sich von ihm wieder getrennt und Arno mußte wieder das Hausverbot gegen Chris durchsetzen. „ Und überhaupt. Anna sollte die Tickets doch kontrollieren.“ Nun blickten fünf Augenpaare wie auf Kommando zu Anna. „ Uups, hab ich wohl vergessen, tut mir leid.“, mehr fiel ihr dazu nicht ein.
Christa schnaubte und raste innerlich und alle wussten, wenn sie nicht mitten in der Abflughalle des Flughafens gestanden hätten, hätte sie ihre Töchter wohl schwer körperlich verletzt.
Die Stimmung zwischen allen war auf dem Boden, denn keiner wusste so recht mit der Lage umzugehen. „Schaut doch mal“, rief Malte in die Ruhe, „ der Flieger nach Saints George´s geht genau zehn Minuten nach dem nach Prince George. Wir haben die Tickets doch, also auf nach…, oder in…, oder wie auch immer…, jedenfalls Karibik!“ Seine Schwestern nickten zustimmend. Sie freuten sich auf die Reise, wohin es denn nun ging, war ihnen eigentlich egal. Ob nun Skifahren oder Tauchen – auch das war ihnen eigentlich egal.
Arno hatte auch keine Bedenken die nächsten zwei Wochen am Strand zu verbringen. Alex jedoch bibberte und bebte am ganzen Körper. „Nein, nein. Wir müssen nach Prince George. Ich hab dort eine Rolle zu erfülle.“ Bei dem Gedanken schon wieder das Krippenspiel verpassen zu müssen, wurde ihm speiübel.

16. Kapitel Rocky Mountains ist nicht Karibik

„ Oh nein!“, rief Christa aus, „ ich will in den Schnee, ich will nach Kanada. Und da fahren wir auch hin!“ Sie nahm die Unterlagen und ging zu dem Serviceschalter. „Hallo! Wir haben hier ein großes Problem. Wir wollen Skifahren in Kanada. Das haben wir gebucht. Glaub ich zumindest. Aber jetzt haben wir hier Flugtickets und Hotelschein für Grenada. Können wir die bitte umtauschen?“ Dann erzählte er der freundlichen Mitarbeiterin des Reiseunternehmens, dass das alles doch ein Versehen sein müsste und dass sie die Unterlagen gegen solche nach Prince George umtauschen möchte. Diese hörte sich alles an, erwiderte nach einem Blick in den Computer allerdings, daß dies nicht möglich sei. „ Tut mir leid. Aber der Flug nach Prince George ist bis auf den letzten Platz ausgebucht. Und der nächste Flug geht erst in einer Woche. Aber Weihnachten am Strand auf Grenada ist doch auch sehr schön. Fröhliche Weihnachten.“
Doch mit dieser Aussage wollte sich Christa nicht abgeben. Sie eilte zur Auskunft. Dort konnte sie den Mitarbeiter veranlassen eine Durchsage zu machen. Eigentlich machte er so etwas nicht, aber die Stimme von Christa war so resolut, daß er sich nicht traute, ihr den Wunsch abzusprechen.
Die Durchsage bat die Fluggäste nach Prince George, ob sich sechs unter ihnen bereit erklären würden, ihre Flugtickets gegen solche nach Saints George´s nach Grenada zu tauschen. Doch keiner meldete sich auf diese Durchsage. Dann ging Christa zu den wenigen Fluggästen, die am Schalter nach Prince George noch auf das Einchecken warteten und sprach diese persönlich an. Doch auch hier hatte sie keinen Erfolg. Wer Weihnachten im Schnee verbringen wollte, wollte nicht am Strand unter tropischer Sonne schwitzen. Christa war am Boden zerstört. Sie war vollkommen fertig.
Ähnlich ging es Alex. Er war mit der Situation total überfordert.
Nun übernahm Arno die Initiative. „ Wir haben Tickets und wir haben für unseren Urlaub bezahlt. Also fliegen wir auch!“ Sabine, Anna und Malte gingen zum Schalter nach Saints George´s.
Arno schob Christa und Alex vor sich hin zu dem Schalter. Dann checkten sie ein und zehn Stunden später wurden sie von der karibischen Sonne auf Grenada begrüßt.

17. Kapitel Heilig Abend am Strand

Am Morgen des Heiligen Abend sonnte sich Familie Staude am Strand. Das Hotel „Sunny Ressort“ war wunderschön und lag direkt am Strand. Die Mädchen hatten bereits Bekanntschaft mit den anderen jungen männlichen Hotelgästen gemacht und auch Malte lag nicht allein auf seinem Strandtuch. Alex lag bleich unter dem Sonnenschirm und redete kaum. Christa hatte sich mittlerweile gefangen. Sie arrangierte sich mit der Situation. Sie wußte allerdings eines ganz genau: Im nächsten Jahr würde sie Weihnachten zu Hause verbringen. Und mit den Vorbereitungen würde sie beginnen, sofort sie aus Grenada zurück sein würden! Arno war glücklich und genoß die Sonne. Am Abend schaffte es Christa die Familie komplett und ohne Anhang am Strand zu versammeln. Sie hatte den geschmückten Christbaum aufgestellt und darunter die Geschenke, die sie mitgebracht hatte, gelegt. Alle wünschten sich ein Frohes Fest und stießen mit einem exotischen Cocktail an. Sie lachten darüber, daß sie das Fest nicht im Schnee, sondern in der Karibik miteinander feierten. Alle waren glücklich.
Nur Alex konnte sich nicht recht freuen. Er machte sich größte Sorgen darüber, wie die Kinder im „Funny Ressort“, denn nun ohne ihn, das Krippenspiel aufführen konnten.
Als die Sonne am Horizont unterging, stimmte die Familie vergnügt Stille Nacht an. Und so verbrachten sie ein fröhliches und friedliches Weihnachtsfest statt im verschneiten Kanada, in der sonnigen Karibik.
Nur warum Arno als einziger seine Taucherbrille und Schnorchel im Gepäck hatte, blieb sein kleines Geheimnis…

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